Die ersten zwei Wochen in Lima

Unsere ersten zwei Wochen in Peru sind um – schon und irgendwie auch erst. Wir haben in diesen zwei Wochen so viel Neues gesehen und erlebt, so viele Menschen getroffen und Programme kennengelernt, dass ich das Gefühl habe schon viel, viel länger hier zu sein.
Ich bin total überwältigt von allen Eindrücken, der peruanischen Kultur und der unglaublichen Herzlichkeit, mit der uns die Peruaner durchweg begegnen.

Die letzten zwei Wochen haben wir alle gemeinsam in der Hospedaje des YMCAs in Pueblo Libre gewohnt.
Jeden Tag waren wir unterwegs, um uns die verschiedenen Programme des YMCA anzugucken, damit wir uns dann bald entscheiden können, in welchen Projekten wir gerne mitarbeiten wollen.
Jeder Tag war vollgepackt mit Informationen und Begegnungen, aber es waren wirklich zwei wunderschöne Wochen:


Sobald Lima morgens gegen 6 Uhr aus seinem Schlaf erwachte, wurden meistens auch wir eher unsanft geweckt.
Autohupen und -alarmanlagen erfüllten die Geräuschkulisse, genauso wie das laute Rufen der Parkeinweiser und Cobradore, das sich mit der Salsamusik vermischte, die aus einem der angrenzenden Tanzsäle drang.

Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Cafeteria, ergänzt durch Mangos, Maracujas, Orangen, Mandarinen und Granadillas ging es los in die unterschiedlichen Programme:

Das erste Programm, das wir uns angeguckt haben, war ‚Crecemos felices‘ (was auf Deutsch so viel bedeutet wie ‚glücklich aufwachsen‘).
Das Programm ist für Kinder, die vorher mit ihren Eltern zusammen auf der Straße gearbeitet haben. Die Familien werden eng begleitet und betreut und die Kinder bekommen ein Sportprogramm, Hausaufgabenbetreuung und einmal in der Woche auch einen christlichen Impuls. Mehr zum Inhalt der einzelnen Programme aber später, in einem anderen Blogeintrag. 🙂


Wir Volis durften für unseren Besuch bei ‚Crecemos Felices‘ sogar schon ein kleines Programm, bestehend aus Theaterstück, Andacht, Liedern und Spielen gestalten. Es war wirklich eine tolle Erfahrung, dass so ein Programm auch funktionieren kann, obwohl unser Spanisch wirklich noch nicht gut ist!

Wir haben uns außerdem die verschiedenen Mitarbeiterschulungen des YMCA angeschaut (YMCA Líderes und Pro Líder), waren in den christlichen Programmen für Jugendliche (Alpha) und für junge Erwachsene (Hope), haben uns die Schule angeschaut, die auch zum YMCA gehört und haben das Kinderprogramm besucht.

Einen Tag waren wir auch in Surco, um uns die verschiedenen Programme vor Ort im Y anzugucken. Dieses Jahr werden nämlich, anders als in den letzten Jahren, zwei von uns Volontären direkt in Surco wohnen, sodass ihr Weg zum Y deutlich kürzer ist.

Natürlich waren wir auch ein bisschen touristisch in Lima unterwegs und haben uns das Centro, Miraflores und Barranco angeguckt. An einem Tag sind wir zu einem Aussichtspunkt in Chorillos gefahren. Von dort oben wurden einem die Dimensionen von Lima nochmal ganz anders bewusst: Häuser soweit das Auge reicht. An der einen Seite ist Lima vom Meer begrenzt. Am Horizont sieht man die Ausläufer von Callao. Wenn man sich in die andere Richtung dreht, nimmt die Stadt scheinbar kein Ende. Häuser bis zum Horizont und sogar noch darüber hinaus, dort, wo sich die ständig wachsenden Armenviertel die umliegenden Berge hinaufziehen. Lima ist einfach unfassbar riesig!

Am Anfang der zweiten Woche ging es für uns aber dann auch das erste Mal raus aus der Riesen-Stadt Lima. Am Dienstag fuhren wir nämlich zum Y-Camp, dem Strandabschnitt, der dem YMCA Perú gehört und verbrachten einen sehr, sehr schönen und sogar sonnigen Tag am Meer – und wir waren sogar fast alle schwimmen!!!

Wir übernachteten danach im nahegelegenen Azpitia, wo der YMCA einen Hochseilgarten hat. Diesen nutzten wir am nächsten Tag für unser Teamtraining. In den ganzen Team-Aufgaben, die wir bestritten, konnten wir feststellen, dass wir auch nach dieser kurzen Zeit schon ein wirklich gut funktionierendes Team sind!!!

In unseren ersten zwei Wochen hatten wir auch die Möglichkeit, erste Kontakte zu den Peruanern zu knüpfen, als wir zum Beispiel im Parque de pera gepicknickt haben. Alle haben uns ganz lieb, interessiert und geduldig aufgenommen und wir haben eine echt coole Zeit zusammen verbracht.

Insgesamt habe ich diese ersten zwei Wochen in Peru total genossen. Wir wurden von Anne-Sophie und Michael (dem Bruderschaftssekretärsehepaar) ganz herzlich hier in Peru begrüßt und hatten es sehr leicht, uns einzugewöhnen. Ich glaube, wir sind gut auf alles vorbereitet, was bald auf uns zukommt, wenn wir dann in unseren Gastfamilien wohnen, unseren Arbeitsplan bekommen und anfangen richtig zu arbeiten!