Weihnachten und Silvester am anderen Ende der Welt

Das erste mal Weihnachten und Silvester nicht zu Hause in meiner gewohnten Umgebung. Ganz anders und trotzdem irgendwie gleich – es war definitiv eine Erfahrung wert!

Schon die Vorweihnachtszeit war ganz anders als zu Hause in Deutschland, was nicht zuletzt daran lag, dass es hier mittlerweile irre heiß ist. 🙂
Die Häuser waren trotzdem mit Lichterketten geschmückt (die meistens bunt geblinkt und die Melodie von unterschiedlichen Weihnachtsliedern gespielt haben…) und wenn man in den Straßen unterwegs war, traf man immermal wieder auch Weihnachtsmänner, Rentiere und Schneemänner an.

Mitten im Hochsommer war das bei uns Deutschen mit der Weihnachtsstimmung natürlich etwas schwierig, aber wir Volis haben es uns nicht nehmen lassen trotzdem unsere Weihnachtsplätzchen zu backen und Weihnachtsfilme zu gucken.
Gerade von den Weihnachtsplätzchen waren auch die Peruaner sehr begeistert, sodass wir uns einen Nachmittag mit einigen Leuten getroffen haben und zusammen deutsche Weihnachtskekse gebacken haben.
Nach dieser (und mindestens 4 weiteren Backaktionen) hatte ich dann irgendwann einen ansehnlichen Plätzchenvorrat zu Hause – was meine Gastfamilie sehr gefreut hat!

Auch in den Programmen war in der Zeit vor Weihnachten super viel los.
In vielen Projekten gab es Weihnachtsfeiern, von denen wir auch Teil sein durften.
Bei ‚crecemos felices‘ gab es ein großes Event, auf dem die Kinder verschiede Tänze und andere Showeinlagen vorgetragen haben. Es gab ganz viel zu essen und Weihnachtsgeschenke für die Kinder von ihren Patinnen.
Es war ein wirklich schönes Abschlussfest!

Bei der Weihnachtsfeier in Independencia haben Vera, ich und zwei der peruanischen Volontäre ein Theaterstück aufgeführt, dass die Geschichte erzählte, wie wir Weihnachten in Deutschland feiern: natürlich mit unserer Familie, Kerzen, Wintermütze, Schal, Weihnachtsmusik, einem Tannenbaum, Schokolade und Geschenken.
Nach unserem Theaterstück haben die Frauen dann Geschichten über ihr Weihnachtsfest mit uns geteilt und uns erzählt wie sie die Feiertage verbringen werden. Danach gab es noch Musik und ganz viel unterschiedliches Essen – von papa a la huancaína (Kartoffeln mit typischer Soße), über arroz con leche (Milchreis) bis hin zu Obstasalat, Cupcakes und Keksen war alles dabei.

In Alpha und Pro Líder haben wir gewichtelt.
Auch das war wirklich schön und gerade das Abschlusstreffen mit dem gesamten Pro Líder Team war ein cooles Erlebnis.
Wir haben uns alle (also ca. 40 Leute!) bei einer der Teilnehmerinnen im Wohnzimmer getroffen. Dann war immer einer damit dran seinen amigo secreto (= „geheimer Freund“ ,also die Person, für die man ein Geschenk gekauft hatte)
zu beschreiben, sodass alle anderen raten konnten, um wen es sich handelt. Wenn die Person dann erraten wurde, durfte sie nach vorne kommen und hat ihr Geschenk bekommen. Weil wir so viele waren, ein paar gefehlt haben, einige früher gehen mussten und andere später kamen, war das Geschenkeverteilen ein ziemliches Chaos, aber am Ende hatte dann jeder sein Geschenk verschenkt und ein neues Geschenk bekommen!
Danach haben wir gemeinsam Pizza gegessen und noch zusammengesessen und ich finde, damit war es ein sehr gelungener Jahresabschluss!

Am 24.12 ging es dann mit Weihnachten richtig los. Auch wenn der Morgen des Heiligen Abends erstaunlich ruhig war und man fast den Eindruck hatte, dass es ein ganz normaler Tag ist.
Nachmittags haben wir uns mit allen Volis und Köhlers in der Casa Clement getroffen und ein Weihnachtskaffeetrinken gemacht. Es gab Kaffee, Kakao und natürlich jede Menge selbstgebackene und aus Deutschland eingeflogene Kekse. Nach dem Kaffeetrinken haben wir dann deutsche Weihnachtslieder gesungen und auch unsere Wichtelgeschenke verteilt.

Danach ging es zügig Richtung Surco, zu der deutschen Gemeinde, in der wir den Weihnachtsgottesdienst besuchten. ‚Stille Nacht‘ und ‚Oh du fröhliche‘ haben dann doch zumindest ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommen lassen.

Nach dem Gottesdienst ging es für uns zurück in die Gastfamilien. Wie waren bei der Familie mütterlicherseits zu Besuch und weil hier in Peru erst um 12 Uhr so richtig gefeiert und gegessen wird, haben wir die Zeit vorher damit verbracht Scharade zu spielen.
Kurz vor Mitternacht gab es dann den Countdown und um Punkt zwölf begann das große Feuerwerk, das die Feierlichleiten des heiligen Abends offiziell einläutete. Jetzt gab es das große Weihnachtsessen und danach die Bescherung!

Am nächsten Tag, also dem ersten Weihnachtsfeiertag haben wir bei uns zu Hause mit dem anderen Teil der Familie gefeiert. Es gab ein Kaffeetrinken mit heißer Schokolade (ja, auch im Sommer!) und Paneton (einem typischen Gabäck) und danach nochmal Bescherung. Danach haben wir noch mit der Familie zusammengesessen und einen netten Nachmittag verbracht.

Alles in allem war Weihnachten schon sehr anders als normalerweise. Es war eine tolle Erfahrung, aber ich freue mich auch schon darauf mein nächstes Weihnachten wieder mit meiner Familie in Deutschland verbringen zu können.

Direkt am 26.12 ging es für uns Volis dann auf nach Azpitia für unsere Vierteljahresauswertung. Wir haben auf die bereits vergangene Zeit zurückgeschaut und uns gedanklich auf die kommende Zeit vorbereitet. Außerdem haben wir ganz viele Teamübungen gemeistert, waren im Pool schwimmem und haben Cremolada (so ähnlich wie Slusheis) genossen, Lagerfeuer gemacht und einfach eine total gute Zeit als gesamte Voligruppe verbracht.

Nachdem das Seminar zu Ende war ging es dann für uns ins Y-Camp an den Strand. Wir haben am Strand gezeltet und schöne, entspannte Tage verbracht. Vorher hatten wir uns einen Gasherd besorgt, weshalb wir jeden Tag selber kochen konnten – es war suuuper lecker!

An Silvester selber gab es um 18 Uhr plötzliche Aufregung im Lager der Deutschen. In Deutschland war jetzt schon 2020. Alle waren fleißig dabei Grüße zu verschicken und mit Freundem und Familie zu telefonieren, während die Peruaner um uns rum noch tiefenentspannt waren und unsere Aufregung er mit verständnislosen Blicken quittierten. Danach wurde es aber auch für uns langsam ernst und wir bereiteten uns auf die bevorstehende Silvesterparty vor.
Kurz vor zwölf begannen wir dann den Aufstieg (die Treppen im Y-Camp sind soo anstrengend!) um zum Ort der Feier zu gelangen.
Um Punkt Mitternacht ließen wir dann unsere Himmelslaternen steigen. Feuerwerk gab es leider nicht so wirklich…

Dennoch begann damit die Silvesterparty, wir wünschten allen die wir kannten ein frohes neues Jahr, unterhielten und und tanzten bis in die frühen Morgenstunden.

Am nächsten Tag ging es dann etwas müde und seeehr verbrannt von der Sonne wieder zurück nach Lima. Es war definitiv ein gelungenes Silvester am Strand!

Hasta pronto! (Bis bald!)

Eure Lea

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