Ein kleines Lifeupdate
Ich habe hier schon viel zu lange nichts mehr von mir hören lassen…
Und in den letzten Wochen und Monaten ist auch eigentlich viel zu viel passiert, um das in so einem Blogeintrag zusammenzufassen, aber ich werde mein Bestes geben, euch trotzdem einen groben Abriss darüber zu geben, wie mein Leben in Lima in letzter Zeit so aussah.
Im Moment geht es in großen Schritten auf Weihnachten zu. Man trifft mittlerweile überall Weihnachtsdeko und -musik an und in allen Programmen laufen die Vorbereitungen für die Weihnachtsfeiern und Abschluss-Wichtelaktionen.Es ist wirklich krass , wie schnell die Zeit von August bis jetzt vergangen ist und der Fakt, dass Weihnachten so kurz bevorsteht, erscheint nocheinmal unwirklicher, wenn man bedenkt, dass es mittlerweile regelmäßig sommerlich warm ist und ohne Sonnencreme oft gar nichts geht. 😉
Dass jetzt bald Weihnachten ist, bedeutet gleichzeitig, dass damit unser erster Arbeitsplan hier schon endet. Im neuen Jahr startet dann nämlich das Sommerprogramm!
Aber zuerst einmal etwas zum Stichwort ‚erster‘ Arbeitsplan:
Wie in den vorherigen Blogeinträgen schon angekündigt, versuche ich euch im Folgenden Mal einen kleinen Eindruck davon zu verleihen, was ich in meinen Projekten eigentlich die ganze Zeit so mache und wie vielfältig die Arbeit des Ys hier in Lima ist.
Ein großer Teil meines Arbeitsplans war in den letzten Wochen unser Spanischkurs. Wir waren zu viert und hatten wirklich riesengroßes Glück mit unserer Lehrerin, die sich total viel Mühe für uns gegeben hat. Grammatik, Vokabeln, jergas (also peruanischer Slang), Lieder, Zungenbrecher und die Frage: „Qué hiciste ayer?“ (= was hast du gestern gemacht?), all das hat uns die letzten Monaten dreimal wöchentlich begleitet. Auch wenn wir natürlich noch viel zu lernen haben, hat uns der Spanischkurs definitiv weit nach vorne gebracht. Seit letzter Woche ist der Kurs jetzt zu Ende, was bedeutet, dass unsere Wochen vor Weihnachten jetzt auch etwas entzerrt und ein bisschen entspannter sind.
Abgesehen vom Spanischkurs arbeite ich in ganz unterschiedlichen Projekten mit. Zweimal in der Woche fahre ich zusammen mit Vera nach Independencia und arbeite in den beiden unterschiedlichen Gruppen des Programms „Acción Solidaria“ mit. An dem Programm nehmen Frauen ganz unterschiedlichen Alters Teil, die alle aus Independencia, einem sehr armen Teil Limas kommen. Ziel des Projektes ist es, auf der einen Seite, den Frauen zu ermöglichen, Fähigkeiten zu erlernen, die ihnen ganz konkret dabei helfen ein eigenes Geschäft aufzubauen, dass wiederum dafür sorgt, dass sie ein eigenes Einkommen haben und so immer weiter in die Richtung der finanziellen Unabhängigkeit kommen. Auf der anderen Seite besteht das Programm auch zu einem ganz großen Teil aus Beziehungsarbeit, daraus den Frauen einen Raum für Austausch zu bieten und ihnen mithilfe der Botschaft Gottes eine Perspektive für ihr Leben zu geben und ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Vera und ich sind im Moment dafür verantwortlich den christlichen Teil des Programmes durch ein Theater, eine Andacht o.ä. zu gestalten und überlegen uns außerdem Spiele, die wir jeweils mit den Frauen spielen.Durch Sarvia, die Leiterin des Programmes, erfahren wir eine total liebe und engagierte Betreuung und ich kann wirklich sagen, dass ich mich in diesem Projekt sehr wohlfühle.
Jeden Dienstag arbeite ich zusammen mit Vera und Joni in dem Projekt „Crecemos felices“ mit. Dieses Programm richtet sich an Kinder, die früher mit ihren Eltern auf der Straße gearbeitet haben. Den Eltern wird ein Mikrokredit genehmigt, wenn die Kinder im Gegenzug zur Schule gehen und eine gewisse Anzahl an Tagen in der Woche das Programm „Crecemos felices“ besuchen, wo sie dann Hausaufgabenbeutreuung und Vorträge über ganz unterschiedliche Themen (Hygiene, Kriminalität, Krankheiten etc.) bekommen, die Möglichkeit haben zu spielen und Zeit mit Freunden zu verbringen. Joni, Vera und ich gestalten den „Taller Espiritual“, also das christliche Programm .Das besteht eigentlich immer aus Recreaciones und Spielen, einem Theaterstück, einer Gruppenarbeit, einer Adacht, Liedern und einem Abschlussgebet. Das Projekt ähnelt ein bisschen der Jungschar in Deutschland, auch wenn die Gruppe natürlich viel größe, das Programm viel länger ist und die Kinder auch aus ganz anderen Hintergründen kommen. Aber nichtsdestotrotz bin ich auch in diesem Programm echt gerne.
Donnerstags, wenn ich aus Independencia zurückkomme, geht es für mich direkt weiter mit Alpha. Alpha ist eine Jugendgruppe, die im Y in Pueblo Libre stattfindet. Ein „Alpha“ besteht immer aus verschiedenen Spielen, Worship-Musik, einem Theaterstück und Essen. Manchmal gibt es auch ein Thema, dass das Theaterstück vertieft, aber leider kommt genau das im Moment oft zu kurz. Alpha ist eine wirklich coole Gruppe, auch wenn der Lautstärkepegel im Raum gewöhnungsbedürftig ist. 😉
Wenn Alpha zu Ende ist gehe ich nach dem Aufräumen meistens direkt rüber zu „Hope“. „Hope“ ist im Grunde das Gleiche wie Alpha, richtet sich aber an junge Erwachsene. Hier arbeite ich nicht, aber ich bin trotzdem sehr gerne da, weil man dort einfach Freunde und Bekannte trifft und meistens eine echt gute Zeit hat.
Fest in unserem Arbeitsplan integriert ist auch unser Volifrühstück. Wir treffen uns jeden Freitag in der Casa Clement und frühstücken gemeinsam mit allen Lima-Volis. Danach ist Zeit für Austausch, Reflexion und Lobpreis und ich muss sagen, dass das Voli-Frühstück jedes Mal total schön ist. Wie Volis leben ja letztendlich schon sehr verteilt über Lima und gerade jetzt wo auch der Sprachkurs zu Ende ist sehen wir uns schon nicht mehr so regelmäßig und gerade dafür ist das Voli-Frühstück einfach auch ein perfekter Ort.
Das letzte Projekt, was aus meinem Arbeitsplan noch fehlt ist Pro Lider. Pro Lider ist eine Mitarbeiterschulung die über drei Jahre geht. Ich arbeite in der Gruppe im dritten Jahr mit. Das Programm findet jeden Samstag von 15 bis 19 Uhr statt und besteht aus verschiedenen Spielen, Übungen, Vorträgen und Projekten.
So, das war jetzt eine grobe Zusammenfassung von meiner Arbeit in den letzten Wochen und Monaten. Ich habe mich in den allermeisten Projekten mittlerweile echt gut in meine Arbeit eingefunden und bin sehr zufrieden.
Aber natürlich haben wir in der ganzen Zeit nicht nur gearbeitet:Wir waren zum Beispiel ein Wochenende im Urlaub in Ica und haben eine Buggy-Tour durch die Wüste gemacht. Wir waren Surfen, haben das Hillsong Konzert in Lima besucht. Wir hatten Besuch von den Chilenen, haben deutsche und peruanische Gerichte gekocht, waren Saft trinken und neue Restaurants ausprobieren und hatten eine wirklich gute Zeit.
Jetzt bleibt erstmal nur noch zu sagen, dass ich hoffe, dass bis zum nächsten Blogeintrag nicht ganz so viel Zeit verstreicht! 🙂
Vielen Dank für’s Lesen und bis bald!